Überblick über die wichtigsten Einsätze 2012


Fund einer Fliegerbombe im Neubaugebiet bei Traßlberg

Einsatzart Technische Hilfeleistung
Stichwort Bombenfund - Evakuierung nach Bombenfund 
Einsatzort Ortsgebiet, Traßlberg
Alarmierung Großalarm (Alle FME + SMS)
Weitere Kräfte: diverse Feuerwehren des Landkreises Amberg-Sulzbach
Datum, Uhrzeit 07.09.2012,15:52 Uhr
   


Bei Bauarbeiten in einem Traßlberger Neubaugebiet wurde eine Fliegerbombe gefunden. Wir unterstützten die Feuerwehr Traßlberg bei der Evakuierung der 500-m-Sperrzone und bereiteten an der Fundstelle alles vor, um diese bei Einbruch der Dunkelheit ausleuchten zu können. Die Bombe konnte jedoch noch bei Tageslicht erfolgreich entschärft werden.


Brand in der Amberger Altstadt

Einsatzart Brandeinsatz
Stichwort B3 - Brand Dachstuhl 
Einsatzort Obere Nabburger Straße, Amberg
Alarmierung Großalarm (Alle FME + SMS)
Weitere Kräfte: FFW Amberg, FFW Gailoh, FFW Karmensölden, FFW Raigering
Datum, Uhrzeit 04.05.2012, 03:58 Uhr
   


Die gewaltige Rauchsäule war bis nach Eglsee zu sehen. Die Alarmmeldung war entsprechend beunruhigend: Dachstuhlbrand in der Oberen Nabburger Straße! Der mobilisierte am frühen Freitagmorgen alles, was in der Stadt an Einsatzkräften greifbar war: 90 Feuerwehrleute rückten aus und konnten am Ende Schlimmeres verhindern - nämlich das stets gefürchtete Horrorszenario, dass sich ein Flammenmeer in der dicht gedrängten, historischen Bausubstanz im "Ei" auf die ganze Nachbarschaft ausbreitet.

Der Notruf kam gegen 3.40 Uhr - von einem Nachbarn: Ein Wadenkrampf hatte den 34-Jährigen aus dem Schlaf gerissen. Das prasselnde Geräusch, das der Mann dann hörte, hielt er zunächst für Regen. "Als er hinausblickte, sah er schon das Feuer durch die Dachziegel, die unter der Hitze platzten, hindurch scheinen", so schildert es Hauptkommissar Peter Krämer von der Amberger Polizei.

Sofort rückte der Stadtlöschzug aus, dem dann alles folgte, was die Amberger Wehr an Kräften und Fahrzeugen aufzubieten hat: Ein offener Dachstuhlbrand gehört zu den gefährlichsten denkbaren Notfall-Szenarien in der Altstadt. Auch alle Stadtteilwehren waren aktiv, Kräfte aus Raigering und Gailoh übernahmen den Betrieb der Feuerwache.

"Das ist oberste Alarmstufe für uns", betonte Stadtbrandrat Bernhard Strobl - einerseits, weil ein Brand in der engen Bebauung leicht von einem auf weitere Gebäude übergreifen kann, andererseits, weil es in den schmalen Gassen schwierig sein kann, den Brandort zu erreichen. Genau dies erschwerte die Löscharbeiten auch in diesem Fall. Von vorne konnten die Wehrleute zwar mit ihren beiden Drehleiter-Fahrzeugen an das Haus heran. Doch von hinten war der Zugriff nur über Umwege und zu Fuß möglich: Mit einer Flex mussten sich die Kräfte erst einen Weg durch ein Tor zu einem Hinterhof freischneiden, dann über eine Leiter auf das Dach eines Rückgebäudes klettern, um von dort und durch Nachbarhäuser zur Brandstelle zu gelangen.

Unklar war zunächst, ob sich Menschen in dem Haus aufhielten. Dann die Entwarnung: Der Imbiss im Erdgeschoss war um diese Zeit geschlossen und die oberen Stockwerke waren zuletzt unbewohnt. Überhaupt leben im Areal zwischen Bahnhof-, Oberer Nabburger Straße und Schanzgäßchen nur sechs Menschen. Sie konnten alle in Sicherheit gebracht werden. Eine ältere Dame wurde vorsorglich ärztlich untersucht, hat die Aufregung aber gut verkraftet. So kam niemand zu Schaden und die 38 Helfer des Rettungsdienstes aus Amberg und Sulzbach-Rosenberg mussten nicht weiter eingreifen. Der Dachstuhl brannte komplett aus. Der Schaden beziffert die Polizei noch etwas vage mit "mehreren 100 000 Euro".


Brand in einer Gießerei

Einsatzart Brandeinsatz
Stichwort B3 - Brand Lagerhalle 
Einsatzort Fa. Luitpoldhütte AG, Amberg
Alarmierung Großalarm (Alle FME + SMS)
Weitere Kräfte: FFW Amberg, FFW Traßlberg
Datum, Uhrzeit 26.03.2012, 09:23 Uhr
   


Die Martinshörner schrillten aus scheinbar allen Richtungen. Fahrzeug um Fahrzeug der Feuerwehr rasten gestern gegen 9.30 Uhr in die Sulzbacher Straße. Zur Luitpoldhütte, wo im Kühlhaus der glühend heißen Formteile ein Brand ausgebrochen war. Menschen würden dabei nicht verletzt. Aber der Schaden dürfte bei über 100000 Euro liegen - den voraussichtlich zweitägigen Produktionsausfall noch nicht mit eingerechnet, der für das Unternehmen ebenso ärgerlich ist. Daraus machte Vorstand Heinz Wiesnet kein Hehl. Er und seine Kollegen mussten gestern bereits handeln und Kunden über die Verzögerung ihrer Lieferung informieren. Schwierig in einer Zeit, in der die Firma "mit Aufträgen voll bis unter die Decke ausgebucht ist", wie Wiesnet sagte. Da "stinkt" so ein Brand im doppelten Wortsinn. Noch dazu, weil die Luitpoldhütte (LH) überwiegend "just in time" produziere und durch die jetzt gestern und heute nicht geschafften Mengen an Formteilen auch andere Bereiche der Fertigung und Weiterverarbeitung blockiert würden. Auch wenn die unfreiwillige Pause nur gestern und wohl heute noch andauert, mussten Mitarbeiter in den betroffenen Bereichen teils Überstunden abfeiern oder anders beschäftigt werden, informierte der Vorstand.

Keine größere Gefahr

Diesmal war es nicht die Filteranlage, die führ immer wieder mal und laut Wiesnet zuletzt 2008 Feuer gefangen hatte (hier wurde die Brandgefahr mit einer neuen Technik per Kalkeinspritzung deutlich reduziert). Gestern platzte im gleich daneben liegenden Kühlhaus vermutlich ein Schlau der Hydraulik, die die schweren frisch gegossenen und etwa 1400 Grad heißen Formteile transportierte. Durch ihre Hitze entzündete sich das ausgelaufene Hydrauliköl und Teile der tunnelartigen Förderanlage. Etwa eine halbe Stunde brauchte Feuerwehr, bis sie hier gelöscht und die erhitzten Teile abgekühlt hatte. Eine größere Gefahr - auch das übergreifen der Flammen auf das Gebäude - bestand laut Stadtbrandrat Bernhard Strobl nicht. Dennoch nahm die FFW ihre Aufgaben sehr ernst, war aus Amberg, Ammersricht und Traßlberg im insgesamt rund 50 Mann und über 15 Fahrzeugen inklusive Drehleitern angerückt. Gegen 11.30 Uhr war der Einsatz dann beendet, der Strobl doch stark an die Erfahrungen mit den früher öfter erlebten Bränden der Filteranlage erinnerte. "Viel Rauch um nichts", scherzte er im Rückblick darauf auch angesichts der gestern nie wirklich bedrohlichen Lage .

Aus Feuerwehrsicht stimmt das wohl. Die LH "kaut trotzdem daran", wie Wiesnet nicht nur mit Blick auf den Produktionsausfall sagte. Auch die entsprechende Brandversicherung habe einen hohen Selbstbehalt. Erst ab 100000 Euro Schaden springe sie ein - alles bis zu dieser Summe bleibt an der Luitpoldhütte hängen.